Sonntag, 25. Januar 2009

Pirámides de Teotihuacán

Diese Ruinen, etwa 50km entfernt von Mexiko City, sind, so scheint es, ein ewiges Mysterium. Die Stadt, die hier vor 1500 Jahren stand, war so groß wie das antike Rom. Sie hatte mindestens 125.000, vielleicht sogar 200.000 Einwohner. Die Strassen und die 2000 Wohnkomplexe, die das Stadtbild in der Blütezeit prägten, waren wie mit dem Lineal gezogen. Sie waren schachbrettartig und symmetrisch geplant, mit geradezu militärischer Präzision gebaut. Aber man kennt noch nicht einmal den richtigen Namen der Stadt. In den Überresten dieser Gebäude haben die Forscher keine einzige Spur eines Palastes gefunden, kein Bild und keine Statue einer Herrscherfigur, die Aufschluss über das Regierungssystem geben könnten. Relikte von Wandgemälden, die nackte, aber auch reich gekleidete Menschen zusammen mit Tieren und Pflanzen in verwirrenden Kompositionen zeigen, wurden zwar gefunden, konnten bisher jedoch noch nicht entschlüsselt werden. So liegt diese Kultur, die vom 3. bis zum 6. Jahrhundert grosse Teile des heutigen Mexiko dominierte, für uns nach wie vor im geschichtlichen Dunkel. Es wird spekuliert, dass Teotihuacán, die erste Republik auf dem amerikanischen Kontinent gewesen sein könnte. Die Azteken, die diesen Ort bei ihrer Ankunft im 13. Jahrhundert menschenleer vorfanden, woben um ihn nur ihre eigenen Legenden. Sie glaubten, dass sich hier die Götter in epochalen Zyklen trafen, um dem Kosmos neue Kräfte zu verleihen. So schufen die Azteken die Bezeichnung Teotihuacán = "Wo Menschen Götter wurden".
Eine 2,4 Kilometer lange und 45 Meter breite Straße zieht sich als Hauptachse mitten durch die Stadt und reicht bis zum Fusse des Cerro Gordo. Die Azteken nannten sie die "Straße der Toten". Im Norden, schliesst die knapp 43 Meter hohe Mondpyramide die Strasse ab. Im Osten ragt die quadratische Sonnenpyramide, eine der gewaltigsten Bauleistungen der Antike, 65 Meter in die Höhe. Sie wurde aus tezontle, rötlichem Vulkangestein, erbaut. Mit 225 Metern Seitenlänge und 248 Stufen, ist sie fast so groß wie die Cheops-Pyramide in Ägypten. und die drittgrösste Pyramide der Welt. Dieses Bauwerk stand genau im Zentrum von Teotihuacán. Wie Wissenschaftler herausfanden, konnte das kein Zufall sein. Jedes Monument in Teotihuacán wurde entsprechend seiner astronomischen Bedeutung platziert. In der Architektur von Teotihuacán spielten der Venuskalender mit seinen 584 Tagen, der Sonnenkalender mit seinen 365 Tagen und der Ritualkalender mit seinen 260 Tagen eine wichtige Rolle. Die Stadt war eine aus Stein erbaute Version der mesoamerikanischen Kosmologie.





















































































1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Hmm, Respekt, schon mal über eine Karriere als Fremdenführer nachgedach? Da schimmert Talent...