Dienstag, 31. März 2009

Tepoztlán

...da es schon Beschwerden gab, dass so lange nichts passiert ist in meinem Blog - jahaaa, ich arbeite eben nun - dachte ich mir, ich unternehme an diesem Wochenende mal wieder etwas mehr, deshalb noch ein neuer Bericht :)
Am Sonntag ging es nach Tepoztlán. Auf Nahuatl bedeutet es wörtlich soviel wie "Ort des reichlichen Kupfers" und leitet sich aus den Worten tepozt-tli = Kupfer und tlan = Ort des Überflusses ab.
Zuerst ging es auf einen kurzen Sprung ins Ferienhaus, eines Teils der Familie, mit einem wunderschönen Garten, einem Pool, einer tollen Aussicht und einem Kolibri, der sich im Haus verflogen hatte. Leider konnte ich kein Foto machen, da diese Vögel ja immer ganz hektisch mit den Flügeln schlagen müssen... hihi.
Das Zentrum des Ortes liegt auf einer Höhe von 1.400m, 75km südlich von Mexiko-Stadt im Staat Morelos in einer Schlucht, umgeben von einer beeindruckenden Vulkankulisse.
Der kleine Ort wird, wegen seiner Atmosphäre, seines wunderschönen Marktes, seiner gemütlichen Restaurants und Cafés und seiner vielen kleinen Geschäfte in Wohnhäusern auch "Pueblo Mágico" (Magisches Dorf) genannt. Der Markt vor und neben der Kathedrale ist berühmt für seine Heilpflanzen und Heilfrüchte. Das grosse Eingangstor zum Garten der Kathedrale ist mit vielen verschiedenen Pflanzensamen verziert. Ausserdem bietet der Markt eine grosse Vielfalt an regionalen kulinarische Speisen und Zutaten, handgemachte Krüge und Töpfe, natürlich auch ein klein wenig Kitsch =), handgefertigte Schals, Taschen, beeindruckende Malereien, wunderschönen Schmuck und natürlich das bekannte tepoztlánische Eis "Nieve", was auf Wasserbasis besteht. Es gibt alle möglichen Geschmacksrichtungen, sahnig, sauer, fruchtig, pikant, sicher auch lecker und weniger lecker.
Direkt über Tepoztlán ragt eine Pyramide aus den Bergen im Nationalpark "El Tepozteco" hervor. Jeder, der die Stadt besucht, sollte sich nach oben quälen, auch wenn der Aufstieg nicht ganz einfach, stellenweise sehr steil und wirklich gefährlich ist. Mal ganz im Ernst Jens, keine Deiner samstags Tempolaufeinheiten und keine einzige Treppen-rauf-runter-rauf-runter-... Einheit im Berliner Olympiastadion hat meine Lungen und meine Waden so "gefetzt" wie dieser Aufstieg. Eine knappe Stunde rutschige, wackelige und super steile Felswege hinaufklettern (natürlich für den Trainingseffekt immer nur auf den Ballen, mit angespanntem Bauch und keinem abgekippten Becken) bei ganz dünner Luft... ich war heil froh oben angekommen zu sein um zu verschnaufen. An aufgeben war mit meinem Dickkopf sowieso nicht zu denken! Vor allem nicht, als ich gesehen habe wer da sonst noch so hinaufgeklettert ist, die Blösse wollte und konnte ich mir natürlich nicht geben *lach* Hechelnd oben angekommen, konnte ich mir die Ruinen der zwischen 1150 und 1350 n. Chr. erbauten Ruine dann von Nahem ansehen und nach einer weiteren kleinen Klettereinheit sogar ganz oben hinaufsteigen. Die Aussicht über Tepoztlán und die umliegende Städte bzw. Dörfer entschädigt jedoch alles! Bei meiner Verschnauf- und Sonnpause, erzählte mir dann ein älterer Herr, die Pyramide sei das Symbol für die nie vollendete Unterwerfung der Mexica-Stämme durch die spanischen Eroberer. Mit diesem neuen Wissen ging es dann wieder bergab... autschn, autschn, Zitterknie, Ballen-autschn, stolper, glitsch... unten - puhh! Für die Besichtigung der Ruine gibt es eine Öffnungszeit und oben am Gipfel, wird nach Ende der Öffnungszeit, ein Tor abgeschlossen. Das Gemeine daran ist, unten wird in keinster Weise etwas von dieser Öffnungszeit erwähnt. Ja, genau. Man klettert also diesen fiesen und sauanstrengenden Weg hinauf (also, nicht für mich *schmunzel*), riskiert teilweise sein Leben, um dann ganz oben, kurz vor dem Ziel abgewiesen zu werden und gesagt zu bekommen: "Ya no, ya está cerrado...!" Unglaublich!
Am Abend graulte es mir schon vor dem Muskelkater an den kommenden zwei Tagen und ich hatte grosse Angst am nächsten Morgen nicht aus dem Bett zu kommen und habe mir sicherheitshalber alle Wecker gestellt, die ich finden konnte... aber: NIX! Nein, ehrlich nicht, ganz ehrlich nicht! Kein Muskelkater, nicht einmal schwere Beine, ich war völlig verwundert. Und wieder wurde mir bewusst, wie sehr ich das Training vermisse... verrückt, ich weiss!





































wenn man weiss wo, ist die Ruine zu sehen









die Kathedrale




















das Tor aus Pflanzensamen...












...kriksel...kraksel...










































Blick auf das Tal




2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hallo Janni, viele liebe Grüße aus Syke senden Dir Kurt und Doro.
Wir wünschen Dir einen schönen Geburtstag. Wir haben heute auch einige Nachbarn zum Kaffe trinken hier.
Hab noch eine schöne Zeit im fernen Mexico. Wir sehen uns ja bald wieder

Unknown hat gesagt…

Hallo Janni,
wir wünschen Dir einen schönen Geburtstag und grüßen Dich rechtherzlich aus Syke. Wir hoffen, Du kannst ein wenig feiern mit lieben Franden.
Wir haben hier einige Nachbar zum Kaffee trinken zu Besuch. Das Wetter ist heute etwas gemischt, aber es wird langsam besser.
Hab noch eine schöne Zeit im fernen Mexico. Gruß Kurt + Doro